Ablauf
Die Ersten Schritte
Zuerst wird das Motiv ausgesucht.
Dafür stehen dir zahlreiche Ordner zur Ideenfindung zur Verfügung.
Du kannst natürlich auch deinen eigenen Entwurf mitbringen.
Solltest du eigene Vorstellungen von einem Motiv haben, wird dies für dich extra entworfen.
Es ist auch möglich das Bild direkt auf die gewünschte Körperstelle zu zeichnen.
Das Motiv wird deiner Körperstelle angepaßt (Größe) und zum Übertragen auf die Haut mit spezieller Farbe auf ein Stück Papier gepaust.
Vorbereitung der Geräte
Die Nadeln die ein Tätowierer benutzt, werden in feinster Handarbeit hergestellt.
Dabei werden feine Nadeln aus einem speziellen, medizinischen Stahl auf einen Stiel gelötet.
Nach dem Löten werden sie zunächst mechanisch gereinigt, danach speziell verpackt und in einemSterilisator keimfrei gemacht.
Jeder Kunde erhält selbstverständlich neue Nadeln.
Vorbereitung der Haut
Die Körperstelle, die tätowiert werden soll, wird gesäubert und rasiert.
Anschließend wird die Haut desinfiziert. Das Motiv wird auf die Haut übertragen.
Jetzt kannst du die Plazierung im Spiegel überprüfen, und los geht`s...
Die Tätowierung
Die Maschinen und Farben sind nun vorbereitet, die benötigten Nadeln ausgewählt und die Farben
in kleinen Näpfchen gefüllt. Zuerst werden die Umrißlinien gestochen, danach schattiert und je nach Kundenwunsch eingefärbt. Sollte das Motiv zu groß sein, wird die Arbeit in mehrere Sitzungen aufgeteilt.
Abschließend wird das Tattoo noch einmal gründlich gereinigt, desinfiziert und eingecremt. Zum
Schutz wird es mit einer Folie abgedeckt.
Das Endergebnis hängt nun von deiner Pflege ab!
Pflege
Durch die unzähligen feinen Nadelstiche wird die Haut ein bisschen strapaziert und benötigt daher
gute Pflege, damit sie problemlos verheilen kann.
Hier die Anleitung:
Bandage frühestens nach 3 Stunden entfernen.
Mit warmen Wasser eingetrocknetes Blut vorsichtig entfernen. Danach trocken tupfen und mit Bepanthen (Apotheke) eincremen. Heilsalbe mindestens 4x täglich dünn auftragen.
Halte das Tattoo sauber und lasse es an der frischen Luft (ohne Verband) heilen.
Vermeide mind. 3 Wochen lang Chlor- und Salzwasser, Sonne, Solarium und Sauna. Vorsicht beim Duschen, nicht zu lange und nicht zu warm!
Es bildet sich eine Kruste, auf keinen Fall wegkratzen, sondern warten bis sie alleine abfällt.
Juckt es, klopfe mit der flachen Hand darauf.
Halte es mit reiner, lockerer Kleidung geschützt.
Grenzen
Normalerweise lässt sich so ziemlich jedes Motiv stechen.
Motive die nicht gestochen werden:
â– Hitlerkreuze und alles was mit Adolf zu tun hat
â– Rassistische Motive und Sprüche
â– Motive im Gesicht und Intimbereich
Das Vorhandensein nachstehender Krankheiten schliesst eine Tätowierung aus:
-
Allergien
â– Hepatitis A,B,C,D,E,F
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Imundefizienzerkrankungen
-
Imunsuppression
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Blutverdünnungstherapie
-
Ekzeme
â– Autoimmunerkrankungen
â– HIV, AIDS
â– Fieberhafte Erkrankungen
â– div. Hautkrankheiten
â– Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
â– Geschlechtskrankheiten
â– Hämophilie
Lass das Tätowieren wenn du:
â– unter 18 Jahren bist
â– betrunken bist
â– unter Drogen stehst
â– unter dem Einfluß von Medikamenten stehst
â– an Hautkrankheiten leidest
â– schwanger bist
Geschichte
Ursprung, Entwicklung und Geschichte
Prähistorische Funde belegen, dass die Körperbemalung oder auch Tätowierung noch vor oder
zumindest gleichzeitig mit den Felsenmalereien eine der 1. künstlerischen Äußerungen der
Menschen waren! Über den geographischen Ursprung oder genaue Funktion läßt sich nur
spekulieren.
Ob als Tarnung, zur Kriegsbemalung, zu magisch-rituellen Zwecken oder einfach um Stammes
und Familienzugehörigkeit zu demonstrieren, die Möglichkeiten sind vielfältig.
Die ältesten Funde für Tätowierungen stammen aus dem norden Chiles, wo eine 7000 Jahre
alte Mumie mit Tattoo´s gefunden wurde und die Gletschermumie "Ötzi" (5000 Jahre alt).
Großflächige, aufwendigere Tattoo´s sind von den Eisenzeitlichen Skyten (rus. Leitvolk) bekannt.
Die Pikten und Skoten sollen ihre Stammesnamen etymologisch von ihrer Sitte des Punktierens
herleiten.
Bekannt sind auch die Kreuzrittertattoo´s als Wallfahrer Souvenier, sie ließen sich Kruzifixe und
andere Embleme stechen um sich ein christliches Begräbnis zu sichern. Bis zum 1. Weltkrieg waren diese in Jerusalem Tradition. Auch aus antiken Schriften ließ sich das Vorkommen von Tattoos im Mittelmeerraum und den germanisch-keltischen Völkern nachweisen.
Die eigentliche Geschichte des Tätowierens in Europa beginnt 1774 mit Oma (Omai), einem
tätowierten Eingeborenen aus der Südsee den Kaptain Cook von seiner Weltumsegelung mitnahm
und in Europa zur Schau stellte.
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum 1. Weltkrieg erlebte die Tätowierung in Europa eine
unvorstellbare Blüte. Zu dieser Zeit gab es die ersten Berufstätowierer. Die ersten Tattoomaschinen
wurden erfunden und gebaut! Tattoo´s fanden in allen Gesellschaftsschichten Gefallen. Angehörige
nahezu aller europäischen Fürstenhäuser und des deutschen und österreichischen Kaiserhauses
waren tätowiert. Kaiserin Elisabeth z.B. trug einen Anker der für Hoffnung steht. Selbst heute wird
Angehörigen des engländischen Königshauses ein bestimmtes Zeichen schon als Baby tätowiert.
Nach dieser Blüte, besonders vorm 2. Weltkrieg wurden Tattoo´s nur mehr Randschichten der
Gesellschaft zugeschrieben. Dieses Image haftete der Tätowierung bis Ende der 80iger Jahre an.
In den 90igern erlebte Europa, durch eine aus den USA ausgehenden Welle, seine 2. Blüte in
Sachen Körperkunst/Tattoo´s, die bis heute anhält. Tattoo´s sind Gesellschaftsfähig, Modern, gehen
mit einem gewissen Lifestyle einher und sind Ausdruck von Individualität.
Aber auch die kosmetische Tätowierung, das Permanent Make-up, erlebt einen Boom.